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BACtwin

BACtwin - Digitalisierung des technischen Gebäudemanagements

 

 

Inhalt: 

  1. Was ist der BACtwin? 
  2. Wie funktioniert der BACtwin 
  3. Herzstück des BACtwin - Das Benutzeradressierungssystem (BACtwin BAS) 
  4. Was bedeutet der BACnet für die Digitalisierung des technischen Gebäudemanagements 
  5. Was muss ich als Bauherr bzw. Betreiber von Liegenschaftsportfolios tun, um den BACtwin einzuführen 

 

 

 

Was ist der BACtwin? 

Der BACtwin ist ein Datenmodell, das es ermöglicht, die Funktionen der Gebäudeautomation herstellerübergreifend einheitlich zu beschreiben und als offene, abstimmungsfreie Schnittstelle zur Verfügung zu stellen. Es wurde vom Arbeitskreis der Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen (AMEV) entwickelt und im April 2024 als AMEV-Empfehlung Nr. 174  veröffentlicht.  

  

Insbesondere in Immobilienportfolios werden im Zeitverlauf über die unterschiedlichen Bau- und Sanierungsphasen eine Vielzahl von Funktionen umgesetzt, die für einen energie- und kosteneffizienten Betrieb der Gebäude relevant sind. Hierzu zählen beispielsweise vielfältige Funktionen in den Gewerken Heizung, Klimatisierung, Belüftung, Beleuchtung, Beschattung oder Verbrauchserfassung, die häufig in jedem Bauabschnitt  neu definiert und mit unterschiedlichster Digitaltechnik verschiedenster Hersteller umgesetzt werden. Dadurch wird ein übergreifendes technisches Management der Gebäude und die Digitalisierung von Reporting- und Managementaufgaben sehr aufwändig bzw. unmöglich. 

BACtwin2024 - Forum zur Digitalisierung des technischen Gebäudemanagements 

Als Teilnehmer dieser Fachtagung am 24. September 2024 profitieren Sie von:

  • einem Werkzeug zur Digitalisierung und GEG-konformen Standardisierung der Gebäudeautomation Ihres Immobilienportfolios auf Basis von BACnet
  • wertvollem Praxis- und Anwender-Knowhow aus erster Hand
  • Vernetzung und Austausch mit anderen Bauherren, Planern und Betreibern

 

Hier kostenlose Teilnahme anfragen

 

Den Tagungsbericht zu unserer letzten BACtwin Tagung 2022, finden Sie hier.

  

Das BACtwin-Datenmodell bietet Bauherrn und Betreibern die Möglichkeit, ihren Planern und Auftragnehmern in Neubau- und Renovierungsprojekten eindeutige Vorgaben für die Umsetzung der Gebäudeautomation zu machen. Damit stellen sie sicher, dass die Funktionen der eingebauten Technik in Bezug auf das übergreifende technische Management eindeutig, logisch und maschineninterpretierbar adressiert werden können.  

  

Durch diese Vorgaben wird die Grundlage geschaffen, dass z. B.  

  • herstellerübergreifendes Management und Bedienen der Gebäudetechnik über eine MBE, 

  • Energieüberwachungsfunktionen gemäß des Gebäudeenergiegesetzes, 

  • Reportingfunktionen für die Environmental Social Governance (ESG-Reporting) oder  

  • Integration der Gebäudeautomation in das Building Information Modelling (BIM) 

 

abstimmungsfrei möglich werden. Darüber hinaus wird die vorgabenkonforme Ausführung der Gebäudeautomation 100% maschinell prüfbar, was zu einer deutlichen Qualitätssteigerung führt. 

  

Wie funktioniert der BACtwin 

Der BACtwin beschreibt die Funktionen der Gebäudeautomation, indem er Aggregate, Baugruppen und Anlagen typisiert und diese hinsichtlich ihrer Ausstattung mit GA-Funktionen in Form von BACnet-Objekten inklusive deren Properties standardisiert. Dafür wird festgelegt und sichergestellt, dass gleiche Anlagen immer mit den gleichen BACnet-Objekten und deren Eigenschaften ausgestattet werden, unabhängig vom Planer, Systemintegrator oder Hersteller.  

  

Grundlage dafür sind die BACnet-Objekt-Templates, die der AMEV im Vorfeld bereits entwickelt hatte. Diese definieren einen Standard-GA-Funktion mit Hilfe eines BACnet-Objekts inklusive der vom BACtwin festgelegten Eigenschaften des Objektes, den BACnet-Properties. In den Properties werden z.B. Einheiten, Grenzwerte für Temperaturen, Alarmbedingungen etc. festgelegt. Für jedes Standard-Aggregat werden die entsprechenden GA-Funktionen festgelegt. Die Standard-Aggregate werden dann nach dem Baukastenprinzip zu Baugruppen und Anlagen zusammengebaut. 

 

Da diese GA-Funktionen dann eindeutig, logisch und maschineninterpretierbar adressiert werden können, können werden sie maschinell überprüfbar und können abstimmungsfrei für Drittanwendungen genutzt werden.

 

 

Durch den BACtwin wird eine Durchgängigkeit von der Planung nach BACtwin mit den marktüblichen Planungstools, eine Projektierung der Gebäudeautomation nach BACtwin-Vorgaben sowie die Prüfung der BACtwin-konformen Umsetzung über entsprechende Prüftools ermöglich. Als Ergebnis ist im Anschluss ein Gebäudeautomationssystem mit einer standardisierten Schnittstelle in Betrieb. Diese kann beispielsweise abstimmungsfrei für das Gebäudeautomationsmanagement, das Energiemanagement, das technische Monitoring oder zum Computer Aided Facility Management (CAFM) bzw. Building Information Modelling (BIM) genutzt werden. 

  

Herzstück des BACtwin - Das Benutzeradressierungssystem (BACtwin BAS) 

Schlüsselelement des BACtwin-Konzeptes ist ein maschinenlesbares Benutzeradressierungssystem, das BACtwin-BAS. Es  definiert die funktionsbezogene Adressierung der Aggregate und ihrer Betriebsmittel. Es ist eine Erweiterung des Adressierungssystems, das in der VDI 3814 Blatt 4.1 vorgeschlagen wird.  

  

Wichtig dabei ist es zunächst wichtig zu verstehen, dass eine standardisierte Vorgabe des Ortsbezuges im BACtwin-BAS nicht möglich ist. Der Ortsbezug ist muss von Seiten des Betreibers organisationsweit einheitlich, eindeutig und zukunftssicher definiert werden.  Der BACtwin-BAS kümmert sich um den Funktionsbezug, indem er eindeutige Vorgaben für die Schlüsselung von Gewerk, Anlage, Baugruppe, Medium bzw. Einbauort, Aggregat, Betriebsmittel und dessen Funktion macht. 

 

 

Der AMEV hat für viele Aggregate und Anlagen Musterbibliotheken erstellt, aus denen sich auch die Vorgaben für das BACtwin-BAS ergeben. Diese stehen auf folgender Webseite des AMEV zum kostenfreien Download zur Verfügung. https://www.amev-online.de/AMEVInhalt/Planen/Gebaeudeautomation/BACtwin/ 

  

Unser letztes Webinar zum BACtwin können Sie sich hier anschauen:

 

Der BACtwin zur Digitalisierung des technischen Gebäudemanagements mit BACnet | youtube.com

 

Was bedeutet der BACnet für die Digitalisierung des technischen Gebäudemanagements 

  

Eine wichtige Grundlage für viele Digitalisierungsaufgaben ist die Interpretierbarkeit von Daten. Ohne interpretierbare Daten kann es keine Digitalisierung geben, da Digitalisierung immer auf Daten aufbaut. Dies verdeutlicht auch folgendes Schaubild der Digitalisierungstreppe zum Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Automatisierungstechnik.

 

 

Aus Sicht des Gebäudeautomationsmanagements ermöglicht der BACtwin eine sich in weiten Teilen selbstkonfigurierende MBE. Dadurch ergibt sich ein hoher Effizienzgewinn durch die Reduktion des Zeitaufwands für 

  • Integration der unterschiedlichen GA-Systeme 

  • Einrichtung der Managementfunktionen und  

  • Einrichtung der Bedienfunktionen. 

  

Damit wirkt der BACtwin erheblich kostensenkend auf ca. 86% der Kosten der Management- und Bedieneinrichtung. 

  

Gleiches gilt für die abstimmungsfreie Kommunikation mit Systemen wie dem Wartungsmanagement, ERP-Systemen, ESG-Reporting, CAFM und vielen anderen Drittanwendungen.  

  

Über ein Gebäudeautomationsmanagement mit unserer Software B-CON kann die Schnittstelle der Gebäudeautomation für andere Systeme abstimmungsfrei erfolgen. Über B-CON können auch Altanlagen und Nicht-BACnet-Anlagen einfach in den BACtwin überführt und externen Anwendungen als BACtwin zur Verfügung gestellt werden.  

  

Was muss ich als Bauherr bzw. Betreiber von Liegenschaftsportfolios tun, um den BACtwin einzuführen 

  

Um den BACtwin einzuführen, benötigen Sie für Ihr Gebäudeportfolio ein BACnet-Lastenheft in Verbindung mit einem Gebäudeautomationslastenheft (GA-Lastenheft). In Ihrem BACnet-Lastenheft werden grundsätzliche und detaillierte Vorgaben gemacht, an die sich Planer und Errichter bei der Umsetzung Ihrer Gebäudeautomationssysteme halten müssen. Beispielsweise wird in Ihrem BACnet-Lastenheft festgelegt 

  

  • Welche BACnet Objekte sind zwingend zu verwenden, welche Objekte sind nicht zu verwenden 

  • Wie BACnet Objekte für welche GA-Funktionen anzuwenden sind  

  • Welche Vorgaben für das BACnet Alarming (Alarm- und Eventmanagement) gelten 

  • Welche Vorgaben für das BACnet Scheduling (Zeitplanmanagement) gelten 

  • Welche Vorgaben für das BACnet Trending (Trendmanagement) gelten 

  • Wie Ihr Kennzeichnungs- bzw. Adressierungssystem in den BACnet-Objekten anzuwenden ist  

  • Welche Vorgaben für Ihr BACnet-Netzwerk einzuhalten sind wie z.B. Device-Ids, COV-Änderungsschwellwert, Prioritätensteuerung. 

  

Diese Vorgaben sollten Sie unter Berücksichtigung der AMEV-Empfehlung 174 "BACtwin in öffentlichen Gebäuden" machen.  

  

Das ICONAG-Team verfügt über eine breite Erfahrung in der Unterstützung von Bauherren und Betreibern bei der Formulierung herstellerneutraler Vorgaben für die Nutzung von BACnet. In diesem Kontext haben wir schon zahlreiche BACnet-Lastenhefte unter Berücksichtigung des BACtwin für öffentliche und privatwirtschaftliche Betreiber von Liegenschaftsportfolios erstellt, ganz neutral und unabhängig vom Einsatz unserer Software B-CON. 

  

Gerne unterstützen wir auch Sie bei der Erstellung Ihres BACnet Lastenheftes nach BACtwin. Fragen Sie uns einfach hier an. 

  

Weiterführende Infos und Veranstaltungen zum BACtwin finden Sie in unserem Veranstaltungskalender zum Expertenwissen Gebäudeautomation - https://www.iconag.com/schulung/expertenwissen-ga

 

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